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Montag, 12. November 2012

Frühsommer in Bs. As.

Unglaublich aber wahr... In der Schweiz schneit es bereits im Oktober und hier in Buenos Aires zieht der Sommer schon Anfang November ein. Alle versuchen mich zu warnen, dass diese Temperaturen (32º C, Tag / 23º C, Nacht) noch nichts ist, im vergleich was noch im Hochsommer kommen soll. Da muss ich mich wohl auf etwas gefasst machen. Ich komme gut damit zurecht, arbeite ja auch in einem klimatisierten Büro und so verharre ich dort jeweils bis um 5 oder 6 Uhr. Ebenfalls zu Hause schnurrt die Klimaanlage gemütlich vor sich hin, wenn nicht gerade Stromausfall ist. Der Nachhauseweg mit dem Fahrrad wirkt, als würde ich dauernd von einem Heissluftfön angeblasen. So schlimm ist das nicht, schliesslich fror ich im Büro, da die "Aire" auf "Full" lief und ich in FlipFlop und Shorts gekleidet bin. Das einzige was mich aber stört, ist dass man von der Hitze flüchtet und sie nicht geniessen kann, wie es in Bern der Fall wäre. Hier kann man sich nicht richtig aufwärmen lassen, um dann in einen Fluss zu hüpfen. Hier gibts keine (kaum) Freibäder.
Das einzige das bleibt, man muss sich von Schatten zu Schatten retten und Orte aussuchen, die Klimaanlagen besitzen. Einziger Wermutstropfen: am Morgen verlässt man das Haus in Short & Shirt und braucht sich keine Gedanken zu machen, ob man noch ein Pulli oder sonstwas dabei haben sollte. Wenn es heiss ist, ist es heiss, "listo".

Stromausfall und 8N

Obwohl dies anscheinend hier nicht die Regel sein soll (dem traue ich aber nicht), habe ich bereits der dritte Stromausfall hinter mir. Und Stromausfall ist nicht NUR Stromausfall, fällt der Strom weg versiegt das Wasser auf dem Dach und wird nicht nachgepumpt. Somit Strom-/Wasserausfall in einem. Ach wie schön war es doch in der guten, alten, verlässlichen Schweiz. Ach was solls, zumindest hatte ich deswegen wieder einige Smalltalks im Treppenhaus, gestern Nachmittag Arbeitsfrei und irgendwie bringt dies ein bisschen Abwechslung im Alltag.

Und wie halt Mate, Asado und Unpünktlichkeit zum Argentinier gehört, gehören auch Demonstrationen dazu. Am 8. November war es wieder einmal so weit: eine nationale "cacerolada". Eine cacerolada ist eine Form des Protests, wie es hier in Argentinien und anderen südamerikanischen Ländern üblich ist. Man macht mit Pfannen, Töpfen, Deckel und Schöpfutensilien so viel Lärm wie möglich. Da sag ich nur "Teflon - Olé"! Unterdessen verstehe ich auch, wieso die hiesigen Pfannen immer in einem dermassen schlechten Zustand sind. Der Protest verlief jedoch ganz friedlich, wenn man bedenkt wie viele Personen auf der Strasse waren. In der Schweiz hätten da bestimmt schon etliche Randalierer die halbe Stadt in Schutt und Asche gelegt. Leider habe ich diesen "Anlass" verpasst, da ich erst spät davon erfahren habe und bereits zu einem Nachtessen eingeladen war, sonst hätte ich auch noch eigene Bilder zu präsentieren.

Clarin zum 8N Protest
Clarin zum 8N Protest

La nacion zum 8N Protest
La nacion zum 8N Protest


















20min zum 8N Protest


















Um den 20min-Bericht ein bisschen zu relativieren... ich würde nicht behaupten, dass die "Reichen" auf die Strasse gingen. Es war definitiv die Mittelschicht auch wenn es vielleicht einigen ein bisschen besser geht als anderen... doch die Reiche(n) sitzt in der Politik und verursacht diese Unzufriedenheit. Ich denke viele reiche und einflussreiche Leute sind mit dieser Politik zufrieden, die Korruption lässt grüssen.
Doch ich denke ich halte mich da besser raus aus der Politik, bin wohl noch zu wenig argentinisch als dass ich alles verstehen könnte.

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